Reiben, BremsenDie Oberfläche eines Filzes besteht aus unzähligen Faserenden. Wird gegen diese Oberflä-che gerieben, hat der Reibpartner zunächst noch keinen flächenschlüssigen Kontakt zu Filz,jedoch unzählige kleine Kontaktpunkte. Deren Summe ist die Reibfläche. Sie wird umso grö-ßer, je größer der Anpressdruck ist. Diese Eigenschaft des Filzes ermöglicht seinen Einsatzals Kupplungs- und Bremsbelag überall dort, wo relativ kleine Kräfte übertragen oder ge-bremst werden sollen: vor allem im feinwerktechnischen Bereich, wo Reibfilze ihre Aufgabemeist in trockenem Zustand erfüllen. Beim Auftreten einer größeren Kraft und eines größerenAnpressdrucks werden die Filzbeläge zur Erhöhung der Abriebfestigkeit auch mit Öl getränkt.Rutschkupplungen mit Filzbelägen finden sich im Antrieb der Bandspulen in Kassettenre-cordern. Sie gleichen die wechselnden Spulendurchmesser aus und sorgen für gleichmäßi-gen Bandzug. Auch das Andrücken des Tonbandes an den Tonkopf besorgt ein kleiner Filz,der in der Kassette auf eine Andrückfeder montiert ist.Bei der Herstellung von Magnetbändern werden große Bandspulen über Filzkupplungen an-getrieben.Großflächige Filzbremsen arbeiten in den Bandspaltanlagen der Kaltwalzwerke. Das inTeilbreiten aufzuschneidende Breitband muss mit großer Längsspannung durch die Messergeführt werden. Die Vorspannung oder den gesamten Bandrückzug erzeugen direkt auf dasBand wirkende Filzbremsen mit Flächen bis zu 1 qm